Karl VI. von Frankreich beteiligte sich im Jahre 1389 inkognito an einem Mummenschanz, der im Mittelalter bei Hochzeiten und Polterabenden üblich war. In Tierhäuten und Ver¬mummungen aller Art, nackt und maskiert, liefen einige Gäste wild schreiend und tobend durch die Straßen. Die Offiziere der Königin setzten diesem tumultösen Umzug mit Schlägen ein Ende. So geriet auch der König in Lebensgefahr.
Vom Verschwinden
für Gerhard Jaschke
Tücher, Schürzen,
Wäsche und Strümpfe,
wir legen sie in eine Trommel.
Gewendet, gedreht
und geschleudert im Kreis,
feucht hängen wir sie auf,
Tücher, Schürzen,
Wäsche und Strümpfe,
und immer wieder
fehlt ein Strumpf:
Ich bin einer
von den Socken.
Der Herausgeber und Dichter Hans Bender (* 1919) erzählte mir von der Begegnung aus dem Jahre 1947 zwischen dem Schweizer Lyriker Rainer Brambach (1917 – 1983) und dem Schriftsteller Wolfgang Borchert (1921 – 1947) im Clara-Spital zu Basel. Der junge Borchert, der von seiner Erkrankung bereits vom Tode gezeichnet war, schrieb ne¬ben sei¬nem innerhalb von nur acht Tagen verfassten Hörspiel und Kriegsdrama «Draußen vor der Tür» Geschichten in expressiv realistischer Form, die so genannte Trümmerliteratur. Die Überschriften seiner Geschichten lassen seinen symbolisch einfühlsamen Blickwinkel auf die alltägliche Welt im Ansatz erahnen: u.a. «Das Brot», «Die Küchenuhr», «Die traurigen Geranien». Als Borchert Brambach sah, sagte er zu ihm: «Sie haben eine schö¬ne Jacke». «Eine schöne Jacke ...» – vielleicht eine ungeschriebene Kurzgeschichte. Bor¬chert starb am Vorabend der Uraufführung seines pazifistischen Dramas «Draußen vor der Tür».