Flickzeug: Da ich zusammengeklaut bin, steht manches noch aus – undicht der Regen¬mantel, ein paar Löcher im Strumpf, weiß der Teufel, was alles noch fehlt. Schlecht eine Hand, die zittert, den roten Faden einzufädeln.
Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, denn das ein Reicher ins Reich Gottes komme.
Matthäus 19,24
Kein Seemannsgarn: Der Begriff «Faden» bedeutete ursprünglich «die Arme ausbreiten, umfassen, sich erstrecken». In der Seemannssprache gilt «Faden» heute noch für ein Längenmaß: «soviel Garn, wie man mit einem ausgespannten Arm mißt». Auch das ist kein Hirngespinst. Die «Nadel» leitet sich sich von dem Verb «nähen» ab, das in Erweiterungen «spinnen, knüpfen, weben» einschließt. Eine Spinnerei stellt damals wie heute aus tierischen, pflanzlichen oder künstlichen Fasern Garne, Fäden, endlos her: Spinnen ohne Ende.