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Der berühmte Gordische Knoten wurde bekanntlich von Alexander dem Großen mit dem Schwerthieb durchteilt. Der Sage nach sollte derjenige, dem es gelang, den Knoten aus der Deichsel des Wagens im Tempel zu Gordion (eine antike Stadt in Phrygien) zu lösen, die Weltherrschaft erlangen. Und nicht zuletzt ist das aus Bändern geknüpfte Netz ein vieldeutiges Symbol. Sich in Netzen verfangen bedeutet Verlust von Freiheit. Hingegen verweisen „Vernetzungen“ und „Netzwerkarbeit“ auf das Schaffen von notwendigen und sinnvollen Verbindungen. Und schließlich: Die wachsenden kommunikativen Verbindungen,Vernetzungen und Verknüpfungen im virtuellen Raum kennt jedermann heute als „Internet“. Was Bauer (1980) in seinem Symbollexikon über Symbole sagt, gilt m.E. auch für den Bereich der Kunst: „Denn das Schöpfen aus dem unerschöpflichen Brunnen der Mythen und Symbole allein scheint es zu sein, was uns befähigt, uns und unsere Welt zu verwandeln und uns und die Welt immer wieder neu sehen, befreien und bestaunen zu können“. (Bauer, 1980, S.12).

Literaturangaben

Bauer, W; Dümotz, I.; Gologin, Sergius: Lexikon der Symbole. Fourier, Wiesbaden, 1980

Cooper, J.C.: Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole. Drei Lilien Verlag, Wiesbaden, 1986

Dorst, B.: Archetypen, Symbole und Bilder des Weiblichen. In: Praxis, Spiel und Gruppe. Zeitschrift für Gruppenarbeit, 4, 1991, S. 139 148

Dorst, B.: Therapeutisches Arbeiten mit Symbolen. Wege in die innere Bilderwelt. Kohlhammer, Stuttgart, 2007

Jung, C.G.: Der Mensch und seine Symbole. Walter, Olten, 1968 Kast, V.: Die Dynamik der Symbole. Grundlagen der Junschen Psychotherapie. Walter, Olten, 1990

Sautner, R.: Lexikon der Mythologie. Kiesel, Salburg, 1984

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