DE / EN / NL / F

Gegenwärtig tauchen textile Materialien in vielfältigen Formen spartenübergreifend in Malerei, Zeichnung, Skulptur, Objekt und Fotografie auf. Tierische, pflanzliche und synthetische Fasern werden von Künstlern entweder unverarbeitet oder in Form von Stoffen, Gebrauchstextilien und Kleidungsstücken als Material verwendet. Nadel und Faden haben Stift und Pinsel ersetzt oder ergänzt, die Nähmaschine wird als künstlerisches Handwerkszeug eingesetzt. Es ist eine variantenreiche Fülle von Werken mit textilen Materialien und Techniken entstanden: übernähte Fotografien, Nähzeichnungen, genähte Assemblagen , Umdeutungen von Alltagstextilien, übermalte und zusammengenähte Gewebebilder oder Skulpturen aus Kleidungsstücken. Oft entsteht eine zweite Bildebene, indem in den Untergrund ein weiteres Material eingreiftdeutend, umdeutend, erweiternd. Die Oberflächen sind meist nicht homogen, sonst ausschließlich flache, zweidimensionale Werke wie Fotografien oder Gemälde bekommen Objektcharakter. Allen Arbeiten liegt der unmittelbare sinnliche Reiz des verwendeten plastischen Materials zugrunde. Bei vielen sind darüber hinaus die Spuren des Herstellungsvorgangs und die dafür verwendete Zeit deutlich ablesbar. Nähen, textiles Arbeiten ist als Alltagstechnik allgemein bekannt und verständlich. Viele der Werke sind mit einem enormen Arbeitsaufwand abseits von ökonomischem Denken entstanden, der für den Betrachter überraschend ist.

 

Nähte und Fäden sind die verbindenden Elemente zwischen den künstlerischen Disziplinen und unterschiedlichen Positionen.

Virtueller Rundgang